Tierfotografie -was muss man alles beachten?

Tierfotografie – wie setzt man ein Tier am besten in Szene?

Die Grundregel für gute Tierfotos lautet: Das Tier steht immer im Vordergrund. Damit ist bei der Tierfotografie nicht unbedingt der genaue Standort gemeint. Dein Tier steht im wahrsten Sinne im Fokus deiner Bemühungen. Denn deinem Hund, deiner Katze oder deinem Pferd soll es während und auch nach einer Fotosession gutgehen. Darüber hinaus benötigst du natürlich eine hochwertige Kamera, ausgezeichnete Rahmenbedingungen in der Natur oder im Studio und eben einen gutgelaunten Vierbeiner.

Im Grunde gilt für die Tierfotografie nichts anderes als bei Werbeaufnahmen oder bei Porträtaufnahmen. Wenn es darum geht, das eigentliche Motiv perfekt in Szene zu setzen, kommt es verstärkt auf die Bildkomposition, insbesondere auf die genaue Platzierung des Tieres an. Um dieses Unterfangen bestmöglich umsetzen zu können, bedienen sich Fotografen eines einfachen Musters. Hilfreich sind hierbei sowohl der Goldene Schnitt als auch die Drittelregel.

Beim Goldenen Schnitt wird das Bild bzw. der Sucher der Kamera in einem 60/40-Verhältnis unterteilt. Das Motiv wird dann in den Schnittpunkt gesetzt. Ähnlich funktioniert die Drittelregel, bei der gleich zwei horizontale und vertikale Linien insgesamt vier Schnittpunkte ermöglichen. Der Vorteil einer solchen Aufteilung liegt in der harmonischen Wirkung der Bildkomposition.

Anhand der beiden Grafiken lassen sich der Goldene Schnitt und die Drittelregel veranschaulichen:

Zum Abschluss noch drei wichtige Regeln zur Tierfotografie:

  • Der Fotograf sollte sich in Augenhöhe des Tieres begeben.
  • Wenn du Tiere fotografieren möchtest: Stelle die Augen scharf!
  • Die besten Zeiten zur Tierfotografie sind kurz nach Sonnenaufgang und kurz vor Sonnenuntergang.

Welche Kamera eignet sich am besten zur Tierfotografie?

Um erstklassige Bilder von Tieren zu erhalten, benötigst du eine hochwertige Kamera und vor allem ein qualitativ exzellentes Objektiv. Semiprofessionelle oder Profi-Spiegelreflexkameras sind dabei das Nonplusultra der Tierfotografie.

Selbstverständlich lassen sich auch mit einem Smartphone schöne Bilder von deinem Hund oder deiner Katze machen. Den Unterschied zu einer Profikamera erkennt jedoch auch der Laie mit ungeschultem Blick. Letztendlich kommt es jedoch auch ein wenig darauf an, was in welcher Situation fotografiert werden soll. Der hellgrüne Laubfrosch auf einem roten Blatt erfordert andere technische Voraussetzungen als die Löwenfamilie auf einer Safari.

Die Vorteile einer professionellen Kamera kurz zusammengefasst:

  1. perfekt funktionierendes Autofokus (AF)-System
  2. hervorragende Aufnahmen auch bei schlechten Lichtverhältnissen
  3. hoher ISO-Wert für scharfe, nicht körnige Bilder
  4. große Auswahl an Kameraprogrammen
  5. Objekte austauschbar

Allerdings wollen wir auch zwei Nachteile einer Profiausrüstung benennen:

  1. hohes Gewicht
  2. hohe Anschaffungskosten

Als Hobbyfotograf spielt natürlich auch der Anschaffungspreis eine Rolle. Die günstigeren Kameras stellen sogenannte Consumer-Kameras dar. Eine Stufe höher sind Prosumer-Kameras bzw. Bridgekameras einzustufen, die die Eigenschaften einer Kompaktkamera und einer höherwertigen Spiegelreflexkamera verbindet. Darüber sind die erwähnten (semi-)professionellen Spiegelreflexkameras anzusiedeln.

Tierfotografie – mit welchen Einstellungen gelingen die besten Bilder?

Ist der Fotograf gut ausgerüstet, stellt sich schnell die Frage, welche Einstellungen sich bei der Fotografie von Tieren eignet. Selbstverständlich verfügen beinahe alle Kameras über sämtliche Preissegmente hinweg über automatische Programme. Allerdings herrschen bei der Tierfotografie andere Gesetze bzw. gelten andere Voraussetzungen, um ein ansprechendes Resultat erzielen zu können.

Tiere können geradezu einzigartige Fotomodelle sein. Wer sich jedoch bereits an anspruchsvolleren Bildern seines Lieblings versucht hat, weiß, wie unberechenbar der Hund oder die Katze sein kann. Denn sie bewegen sich nicht nur schnell – sie laufen, springen oder drehen sich dann, wann es ihnen gerade in den Sinn kommt. Damit eine Tierfoto-Session nicht zum nervenaufreibenden Albtraum für den Fotografen wird, sollte die Kamera über folgenden Eigenschaften besitzen:

  • schneller Autofokus
  • kurze Auslösezeit
  • lichtstarkes Objektiv

Wie nicht anders zu erwarten, wird die Geduld des Fotografen auf eine harte Probe gestellt. Du kannst auf überraschende „Moves“ deines Tieres aber gut reagieren, indem du in einem ersten Schritt die Serienbildfunktion aktivierst. So erhältst du nicht nur eine nette Abfolge einzelner Situationen, sondern du kannst bereits eine erste Auswahl treffen, welche Bilder gut oder vielleicht weniger gut gelungen sind.

Tiere fotografieren: Auf die Technik kommt es an!

Aus rein technischer Sicht bietet sich bei besonders wilden Tieren eine Blende mit eher kleinem Wert an. Dieser sollte bei etwa 4 liegen. Denn im Gegensatz zur weitaus kleineren Blende mit einem Wert von 22 (hohe Tiefenschärfe!), erreichst du dadurch den positiven Effekt, dass dein Tier im Vordergrund scharf erscheint, während der Hintergrund eher verschwommen wirkt.

Zur Bildschärfe insgesamt trägt daneben eine äußerst kurze Verschlusszeit bei. Sie sollte bei etwa mindestens 1/500 s, besser 1/1000 s liegen. Schließlich solltest du noch auf den ISO-Wert achten, der bei der Tierfotografie nie über 200 oder maximal 400 eingestellt sein sollte. So vermeidest du das störende Bildrauschen, also eine Verschlechterung der Bildqualität.